Claude Simons endlose Sätze

“Bevor man anfängt zu schreiben, sollte man berühmt sein.“
Marcel Proust

Es gibt viele Bücher, bei denen ich mich wundere, dass sie so erfolgreich verkauft werden. So vergangenen Sommer zum Beispiel “Widerfahrnis” von Bodo Kirchhoff. Ich habe es mir gekauft, weil die Feuilleton-Journalisten aus dem Loben gar nicht mehr rauskamen. Gott sei Dank hatte ich es mir als Ebook bei Amazon gekauft, und dort kann man Ebooks innerhalb einer bestimmten Frist wieder zurückgeben. Das habe ich gemacht.

Nicht nur Kirchhoff wird überschätzt. So hat ein Leser des franzöischen Autors Claude Simon (Literaturnobelpreis) einen 50-seitigen Auszug aus dem Roman “Der Palast” an verschiene Verlage geschickt, um zu testen, ob die “schwergängige” Literatur heutzutage noch Anklang findet. Ergebnis: Sie findet keinen Anklang. Mehr dazu in einem Artikel bei taz.de

Man sollte öfter solche Tests durchführen, denn ich bin überzeugt, dass etliche Manuskripte nicht als Buch auf Bestsellerlisten erscheinen würden. Oft ist es nur der Name, der ein Buch zum Erfolg führt. Mich haben beim Lesen aber noch nie Namen interessiert, sondern ausschließlich der Buchinhalt.

In diesem Zusammenhang weise ich mal wieder auf eines meiner Lieblingsbücher hin: “Die Wand” von Marlen Haushofer. In meinen Augen ist das Weltliteratur!

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Ein Kommentar

  1. Ich war von Kirchhoff’s “Widerfahrnis” zwar auch nicht so angetan wie die Literaturkritiker, habe das Buch aber schon mit Vergnügen gelesen. Ein bisschen viel schwitzige Altherrenphantasien, aber auch wunderbar gelungene Szenen und Sätze.
    Zur Bedeutung etablierter Namen habe ich einmal eine Geschichte gehört. Angeblich hat Jerzy Kosinski einen seiner Bestseller unter einem Pseudonym bei verschiedenen Verlagen eingereicht hat. Alle haben abgelehnt, sogar der Verlag, der das Buch ursprünglich publiziert hatte.

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