Viel Arbeit für wenig Brot – aus dem Leben eines Übersetzers

Ich lese viel, auch viele übersetzte Bücher. Und ich kenne drei Übersetzerinnen und weiß von ihnen, wie (unverschämt) wenig Honorar sie für ihre anstrengende, zeitintensive + kreative Arbeit bekommen. Von den Rechten an ihrer Arbeit ganz abgesehen …

Außerdem habe ich vor einigen Jahren selbst eine Erfahrung machen dürfen, denn da ging es um die Übersetzung eines amerikanischen Buches, das bei Edition Blaes auf Deutsch erscheinen sollte. Also suchte ich übers Internet einen Übersetzer. Es haben sich etliche gemeldet, und ich hatte die Qual der Wahl. Ich bot drei Seiten zum übersetzen an und bekam relativ schnell die Ergebnisse.

Danach war die Wahl keine Qual mehr, denn herauszufinden, wer den Text am besten übersetzt hatte, war für mich dann kein Problem.

Dass Übersetzen eine ähnliche Herausforderung ist wie das Schreiben als solches, kann ich mir sehr gut vorstellen, denn ich brüte auch manchmal stundenlang über einen Satz – bis er so rüberkommt, wie er rüberkommen soll. Aus diesem Grund bin ich vermutlich auch eine kritische Lektorin. Aber das nur nebenbei …

In faz.net habe ich einen Artikel von Rebecca Suhm gefunden. Sie gibt einen interessanten Einblick in das Leben des portugiesischen Übersetzers António Sousa Ribeiro. “…Für zwei Zeilen benötigt er oft zwei bis drei Tage …”

Übersetzer sind ähnlich unterbewertet wie Lektoren. Meiner Meinung nach. Dagegen gibt es (viele) Autoren, die völlig überbewertet sind. Der weltweit bekannte Stephen King zählt dazu. Meiner Meinung nach. Und liest man die Bewertungen seiner Bücher bei Amazon, stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da.

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