Was ist ein Exposé?
Ein Exposé für einen Roman ist eine kurze Zusammenfassung oder Übersicht des Buchinhalts. Es dient dazu, Handlung, Charaktere und wichtigste Elemente des Romans auf prägnante Weise darzustellen.
Überzeugung von Verlagen/Lektoren oder Agenten: Wenn ein Autor plant, seinen Roman bei einem Verlag zu veröffentlichen, ist ein Exposé oft die erste Möglichkeit, um das Interesse von Verlagen/Lektoren oder Literaturagenten zu wecken. Das Exposé gibt einen Überblick über die Handlung, die Charaktere und den Stil des Romans, und es hilft dabei, potenzielle Interessenten davon zu überzeugen, dass der Roman lesenswert ist.
Strukturierung der eigenen Ideen: Das Schreiben eines Exposés erfordert, dass der Autor die zentralen Elemente der Geschichte klar formuliert. Dies trägt dazu bei, die Grundstruktur des Romans zu festigen und wichtige Handlungsstränge, Charakterentwicklungen und Konflikte zu definieren.
Vermeidung von Zeitverschwendung: Das Erstellen eines Exposés ermöglicht dem Autor, frühzeitig festzustellen, ob die Grundidee des Romans tragfähig ist. Wenn das Exposé Schwächen in der Handlung, den Charakteren oder anderen Aspekten aufdeckt, kann der Autor diese Mängel frühzeitig erkennen und beheben, bevor er viel Zeit in das Schreiben des vollständigen Romans investiert.
Kommunikation mit Verlagsprofis: Ein Exposé ist ein effektives Kommunikationsmittel zwischen Autor und Verlagsprofis. Es vermittelt die Kernidee des Romans auf prägnante Weise und ermöglicht es Lektoren oder Agenten, schnell einzuschätzen, ob der Roman in das Verlagsprogramm passt.
Verkaufsförderung und Marketing: Ein gut geschriebenes Exposé dient als Grundlage für eine sämtliche Marketingmaterialien, sobald der Roman veröffentlicht wird. Die im Exposé präsentierten Aspekte können verwendet werden, um Leser neugierig zu machen und das Interesse für das Buch zu wecken.
Selbstdisziplin und Fokus: Das Verfassen eines Exposés erfordert eine klare Definition der zentralen Handlungsstränge, Charaktere und Konflikte. Dies kann dem Autor helfen, fokussiert zu bleiben und sich nicht in Nebenhandlungen oder unwichtigen Details zu verlieren.
Grundlage für eine Presseinformation: Eine Presseinformation muss kurz, knackig und aussagekräftig sein. Ein gut verfasstes Exposé kann als Grundlage für einen Pressetext dienen, denn der sollte in der Regel nicht länger als eine Normseite sein. Das Exposé muss also kräftig gekürzt werden.
Ein Exposé für einen Roman ist also die kompakte Zusammenfassung des geplanten bzw. geschriebenen Buches, die die Hauptelemente der Handlung, die Charaktere und den Ton des Romans darstellt.
Bestandteile eines Exposés
Grundidee/Genre festlegen: Beginnen Sie mit einer klaren Vorstellung von der Grundidee und des Genres des Romans. Was ist die zentrale Konzeption, das Thema oder die Frage, die der Roman erkunden wird? Dies ist der Ausgangspunkt für Ihr Exposé.
Umfang: Wie viele Zeichen hat Ihr Roman?
Schauplatz beschreiben: Wo findet die Handlung statt? Wie sieht der Ort der Handlung aus, was sind seine Besonderheiten?
Hauptcharaktere einführen: Stellen Sie die Hauptcharaktere vor, die die Geschichte vorantreiben werden. Beschreiben Sie ihre Persönlichkeiten, Motivationen und Konflikte, die sie antreiben. Fokussieren Sie sich auf die Hauptprotagonisten und Antagonisten.
Konflikte aufzeigen: Skizzieren Sie die Hauptkonflikte, die im Roman auftreten werden. Dies können interne Konflikte der Charaktere (z. B. Selbstzweifel) oder externe Konflikte (z. B. zwischen Charakteren oder gegenüber Naturgewalten) sein. Konflikte treiben die Handlung voran.
Haupthandlung zusammenfassen: Geben Sie einen Überblick über den Verlauf der Hauptgeschichte. Beschreiben Sie die wichtigsten Ereignisse, Wendepunkte und Entwicklungen. Behalten Sie einen klaren Fokus auf die zentrale Handlungslinie und vermeiden Sie zu viele Nebenhandlungen.
Situation und Atmosphäre beschreiben: Geben Sie dem Leser einen Eindruck von der Situation und der Atmosphäre des Romans. Ist die Geschichte in der modernen Welt, in der Vergangenheit oder in einer Fantasiewelt angesiedelt? Beschreiben Sie, wie die Umgebung zur Stimmung der Geschichte beiträgt.
Spannung aufbauen: Betonen Sie die Momente der Spannung und des Höhepunkts im Roman. Welche Wendungen und Überraschungen erwarten den Leser? Solche Elemente helfen, das Interesse des Lesers aufrechtzuerhalten.
Auflösung oder offene Fragen: Geben Sie einen Hinweis darauf, wie die Geschichte enden wird. Wird der Hauptkonflikt gelöst? Gibt es offene Fragen oder Möglichkeiten für Fortsetzungen?
Schreibstil und Ton angeben: Beschreiben Sie den Schreibstil und den Ton des Romans. Ist die Erzählung humorvoll, düster, poetisch oder voller Action? Diese Information hilft dem Leser/Lektor, sich auf den Stil des Buches einzustellen.
Leseprobe: Ein Textauszug (z. B. ein kleines Kapitel) als PDF oder Worddokument von einigen Buchseiten kann für den Leser/Lektor sehr informativ und anschaulich sein.
Länge und Format: Halten Sie das Exposé kurz und prägnant. Ein Exposé sollte nicht länger als 3-4 Seiten (Normseite: 1.800 Zeichen = 30 Zeilen à 60 Zeichen) sein.
Zielgruppe: Wer sind die potentiellen Leser des Romans? Wie alt sind sie? Eine Altersangabe ist vor allem wichtig bei Kinder- und Jugendbüchern.
Autor: Name, Vita und Kontaktdaten des Autors.
Kurz gesagt: Ein gutes Exposé macht den Leser/Lektor neugierig und gibt ihm einen Einblick in die Welt des Romans. Es präsentiert die Hauptelemente der Geschichte und lässt gleichzeitig genug Raum für die Entfaltung der Handlung. Ein Exposé dient als Werkzeug, um Verlage, also Lektoren, Agenten oder Leser von Ihrem Buch zu überzeugen.
Mögliche Fehler in einem Exposé
Beim Schreiben eines Romanexposés können Fehler gemacht werden, die die Wirksamkeit und Überzeugungskraft des Exposés beeinträchtigen können:
Zu viele Details: Ein Exposé sollte kurz und prägnant sein. Zu viele unwichtige Details können die Hauptelemente der Handlung überlagern und den Leser überfordern.
Unklare Handlung: Ein Exposé sollte die Hauptgeschichte klar und verständlich zusammenfassen. Eine vage oder verwirrende Beschreibung der Handlung stört den Leser/Lektor ratlos.
Fehlender Fokus auf Konflikte: Die Konflikte sind das Herzstück einer Geschichte. Wenn das Exposé diese nicht deutlich herausstellt, fehlt dem Leser/Lektor der Anreiz, sich für die Geschichte zu interessieren.
Überladene Charaktereinführung: Zu viele Charaktere einzuführen oder zu tief in ihre Hintergrundgeschichten eintauchen zu wollen, überlädt das Exposé. Der Leser/Lektor möchte nur die wichtigsten Charaktere kennenlernen.
Mangelnde Originalität: Ein Exposé sollte die Einzigartigkeit der Geschichte betonen. Der Fehler besteht darin, Klischees oder gängige Handlungsmuster zu verwenden, die keinen besonderen Reiz bieten.
Unklarer Schreibstil: Ein schlecht formuliertes Exposé mit unklarem Schreibstil wirkt unprofessionell und kann den Leser/Lektor abschrecken.
Fehlende Spannung: Ein Exposé sollte Momente der Spannung und Neugierde schaffen. Der Fehler liegt darin, die Handlung so flach darzustellen, dass der Leser/Lektor kein Interesse hat, mehr zu erfahren.
Unklarer Ton: Der Ton des Exposés sollte den Ton des Romans widerspiegeln. Ein unpassender Ton vermittelt evtl. die falsche Stimmung.
Exposé zu lang: Ein Exposé sollte kurz und prägnant sein. Ein Fehler besteht darin, zu viele Details einzubeziehen und das Exposé dadurch zu lang werden zu lassen. Länger als 2-3 Normseiten sollte ein Exposé nicht sein.
Fehlende Auflösung: Ein Exposé sollte zumindest Hinweise auf die mögliche Auflösung der Geschichte bieten. Der Fehler besteht darin, den Leser ohne jeglichen Anhaltspunkt für den Ausgang der Handlung zurückzulassen.
Grammatik- und Rechtschreibfehler: Ein Exposé sollte korrekt geschrieben sein. Fehler in Grammatik und Rechtschreibung können einen unprofessionellen Eindruck und Rückschlüsse auf Fehler im Manuskript hinterlassen.
Ein erfolgreiches Exposé sollte die Kernaspekte der Geschichte fokussieren, den Leser neugierig machen und die Stimmung des Romans einfangen. Vermeiden Sie genannten Fehler, um sicherzustellen, dass Ihr Exposé die gewünschte Wirkung erzielt.