Das Buchimpressum

Das Impressum in einem Buch wird durch das Deutsche Presserecht vorgeschrieben und enthält Angaben darüber, wer für den Buchinhalt verantwortlich ist. Das Impressum gehört nicht zum Buch selbst, daher auch der Name „Impressum„, was »hinein-« oder »aufgedrückt« bedeutet.

Ländergesetze

Je nach Bundesland gelten andere Vorschriften.

So gilt beispielsweise für Bayern: »Auf jedem in Bayern erscheinenden Druckwerk muss der Drucker und Verleger, beim Selbstverlag der Verfasser oder Herausgeber genannt sein. Anzugeben sind Name oder Firma und Anschrift.«

Das Bayerische Pressegesetz findet man hier.

Pflichtangaben

Name des Verlags oder bei Selfpublishern der Name des Autors. Ein Pseudonym ist nicht zulässig. Ausnahmen: Das Pseudonym des Autors ist in seinem Ausweis angegeben oder der Autor beauftragt einen Impressumsservice – dann kann er ein Pseudonym verwenden. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Name und Anschrift eines Freundes. Dann steht im Impressum z. B.: »Pseudonym c/o Max Müller, Musterstraße 1, 12345 Musterhausen« Der Freund muss mit dieser Vorgehensweise selbstverständlich einverstanden sein!

Ein Autor von Edition Blaes kann ein Pseudonym verwenden, weil Name und Anschrift des Verlags im Impressum stehen – also eine ladungsfähige Anschrift existiert. Konkret: Bekommt der Autor Post, geht die zuerst an Edition Blaes und wird dann an den Autor weitergeleitet.

Ladungsfähige Anschrift, also eine ganz normale Postadresse (Name, Straße, Hausnummer, PLZ, Ort). Ein Postfach ist nicht zulässig. Eine ladungsfähige Anschrift ist z. B. dann notwendig, wenn jemand meint, der Autor habe seinen Text geklaut oder eine andere Person verleumdet/verunglimpft. Also wenn es um eine juristische Angelegenheit geht.

Einige Länder verlangen auch Name und Anschrift der Druckerei, was zum Beispiel in Bayern der Fall ist (sh. oben »Ländergesetze«).

Freiwillige Angaben

In Deutschland gibt es kein Copyright, ein Buch unterliegt automatisch dem gesetzlichen Urheberrecht. Ein Hinweis darauf ist also nicht notwendig. Trotzdem findet man in den meisten Büchern das Copyrightzeichen: © Es einzufügen, schadet zumindest nicht.

Erscheinungsdatum

Also das Jahr, in dem das Buch gedruckt wurde.

Auflagen-Nummer

Die Nummer der Auflage kann ebenfalls nicht schaden – sie ist auf gewisse Weise ein Qualitätshinweis, weil weitere Auflagen auf eine hohe Leserzahl hinweisen.

So wurde z. B. Karin Zimmermanns Märchenbuch für Erwachsene bereits viermal nachgedruckt, im November 2022 wurde also die 5. Auflage gedruckt.

auflagen nr

Kontaktinformationen

Website, E-Mail, Telefonnummer

Social Media

Social-Media-Kontaktdaten von Autor und Verlag können nicht schaden.

Zusatzinformationen

Dass Dienstleister wie Buchdesigner, Fotograf, Illustrator, Lektor, Korrektor und Übersetzer aufgeführt werden, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Am besten mit Angabe der Website.

Urheber von Zitaten. Wenn Sie in Ihrem Buch Textstellen anderer Autoren verwenden, sollten Sie das auch im Impressum vermerken. Dazu benötigen sie deren schriftliche Genehmigung! Mehr dazu gibt es in diesem Blogartikel.

Werden Fotos und/oder Illustrationen von Online-Datenbanken in einem Buch veröffentlicht, so verlangen diese meist eine Nennung der Urheber im Impressum. Wird das nicht gemacht, kann es teuer werden! Da ist man schnell mal tausend oder deutlich mehr Euro los.

ISBN

Die ISBN (Internationale Standardbuchnummer) ist ebenfalls keine Pflicht, sollte aber trotzdem in jedem Buchimpressum stehen.

Deutsche Nationalbibliothek

Jedes veröffentlichte Buch muss in zweifacher Ausfertigung an die Deutsche Nationalbibliothek (und an die jeweilige Landesbibliothek) geschickt werden.

Ein Hinweis auf die DNB findet man deshalb oft im Buchimpressum (oder darüber), ist aber ebenfalls freiwillig. Ich persönlich halte diese Angabe für überflüssig, weil sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Demzufolge ist jedes Buch bei der DNB zu finden.

Haftungsausschluss

In etlichen Büchern findet man einen sogenannte Haftungsausschluss, der Autor weist also darauf hin, dass er »keine Haftung« für irgendetwas übernimmt.
So ein Hinweis nützt nichts und ist demzufolge überflüssig. Warum? Das erklärt Matthias Matting in einem Blogartikel.

Wo ist das Impressum platziert?

Normalerweise steht das Impressum auf einer der ersten Buchseiten, es kann aber genauso gut hinten im Buch platziert werden. Es gibt diesbezüglich keine Vorschriften.

Renate Blaes
Renate Blaes
Artikel: 279

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