Was nutzt der beste Buchdruck, wenn der Buchbinder schlecht arbeitet? Nichts! Denn wenn die Bindung zu wenig Klebstoff enthält und die Seiten gleich beim ersten Aufschlagen auseinander- und herausfallen, kann man die gesamte Auflage einstampfen. Da kann nichts mehr korrigiert werden.

Bei dem abgebildeten Foto sind zwei ähnliche Bücher, beide im Offsetverfahren und auf gleichem Papier gedruckt. Bei dem unteren Buch hatte der Buchbinder zu wenig Klebstoff in seiner Maschine. Das Ergebnis kann man deutlich sehen: Das aufgeschlagene Buch liegt flach auf dem Schreibtisch und die Klebestelle ist sichtbar. Ebenso sieht man, dass die Seiten sich lösen. Und das bereits beim ersten Aufschlagen des Buches. Die Seiten fallen raus!
Ein gut geklebtes Buch muss aufgeschlagen aussehen, wie das obere Buch: Es liegt nicht flach, sondern ist auf beiden Seiten etwas gewölbt.
Die gesamte Auflage des unteren Buches, das platt wie eine Flunder auf meinem Schreibtisch liegt, wurde an die Druckerei zurückgeschickt: 2.000 Stück. Nun darf die Druckerei sich mit dem Buchbinder auseinandersetzen. Einen Folgeauftrag bekommt sie von mir nicht. Denn es ist Aufgabe einer Druckerei, sich vor dem Versand davon zu überzeugen, dass alles korrekt ist. Ein mit zu wenig Klebstoff gebundenes Buch ist nicht korrekt! Trotzdem wurde die Lieferung auf den Weg gebracht. Teurer Fehler!
Außerdem war das der erste und letzte Auftrag, den ich mit dieser Druckerei abgewickelt habe. Mittlerweile arbeite ich mit einer Druckerei zusammen, deren Preis-/Qualitäts-/Zuverlässigkeits-/Freundlichkeits-Verhältnis unschlagbar ist.