Serifen oder keine Serifen

Warum die meisten Romane in einer Serifenschrift gesetzt werden, zeigt anschaulich dieses Beispiel.

schrift mit serifen liest sich besser

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Die Serifenschrift (links) liest sich deutlich besser als die rechts gezeigte Groteskschrift. Das liegt an den Serifen (Füßchen), die das Auge besser führen. Aus diesem Grund ist es besser, umfangreiche Texte wie zum Beispiel ein Buch nicht mit einer Grotesk-, sondern mit einer Serifenschrift zu setzen.

Serifenschriften für einen Roman

Eine Serifenschrift ist eine Schriftart, die durch kleine Linien (Serifen) an den Enden der Buchstaben gekennzeichnet ist. Die Serifen können flach oder gebogen sein und sind typischerweise an den oberen und unteren Enden der vertikalen Striche sowie an den horizontalen Strichen der Buchstaben zu finden. Einige Merkmale einer Serifenschrift:

schriftvergleich

Lesbarkeit: Serifenschriften sind in der Regel gut lesbar, insbesondere in langen Textabschnitten, da die Serifen dazu beitragen, das Auge von Buchstabe zu Buchstabe zu führen.

Traditionell: Serifenschriften haben eine lange Geschichte und sind seit vielen Jahrhunderten in der Druckindustrie im Einsatz. Sie werden oft mit Formalität, Klassizismus und Tradition assoziiert.

Vielfalt: Es gibt viele verschiedene Arten von Serifenschriften mit unterschiedlichen Merkmalen und Stilen, von der alten römischen Inschrift bis hin zu modernen Interpretationen.

Serifenbetonte Buchstabenformen: Serifenschriften haben tendenziell einen höheren Kontrast zwischen dicken und dünnen Linien als serifenlose Schriften. Dies kann den Buchstaben eine elegante und raffinierte Ästhetik verleihen.

Serife als Designelement: Die Serife kann als kreatives Element in der Gestaltung eingesetzt werden, um visuelles Interesse und Unterscheidbarkeit zwischen verschiedenen Schriftarten zu schaffen.


Zur Zeit lese ich einen Roman, dessen einzelne Kapitel aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten geschrieben sind. Interessante Idee! Aber: Jeder Protagonist hat seine eigene Schriftart. Und das finde ich manieriert, denn erstens kann vermutlich nur ein Schriftexperte eine Bodoni von einer Caslon unterscheiden, zweitens kann sich mit Sicherheit kein einziger Leser merken, welche Schrift nun zu welchem Protagonisten gehört, und drittens wurde für den Hauptprotagonisten eine Groteskschrift gewählt und zwar die Futura light. Das ist – wie so oft – Geschmackssache, aber ich finde, die Futura light nicht besonders gut geeignet für umfangreiche Textmengen wie einen Roman. Da gefällt mir die Serifenschrift Janson Text deutlich besser.


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Groteskschrift

schriftart

Serifenschrift

schriftart

Hier geht’s zum Artikel zu unterschiedlichen Schriften mit Serifen.

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