12 wichtige Tipps für Autoren

Tipps für Autoren: Genau die folgende Liste hätte ich gebraucht, als ich mein erstes Buch selbst veröffentlicht habe. Konkret gesagt: bevor ich es veröffentlicht habe.

Was man beim Schreiben eines Buches beachten sollte

Ein Buch schreiben – viele Menschen träumen davon, viele schreiben tatsächlich eines. Renommierte Autoren und mittlerweile auch ganz normale Zeitgenossen, und ständig werden es mehr. Die Zahl der Autoren, die ihr Buch selbst veröffentlichen, nimmt immer mehr zu. Mittlerweile gibt es mehr Selfpublisher (auch Indie-Autoren genannt) als Verlagsautoren. Und es gibt auch sehr viele Autoren, die sowohl in einem Verlag als auch in Eigenregie veröffentlichen, die sogenannten Hybrid-Autoren.

Sie schreiben sich ihre Erlebnisse von der Seele, teilen ihre Gedanken und Gefühle mit, plaudern aus dem Nähkästchen, geben ihr Wissen preis und/oder lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Sie schreiben Krimis, Thriller, Erotikromane, Liebesromane, Tierbücher, Kinderbücher, Kochbücher, Ratgeberbücher … das Themenspektrum ist breit, ein Buch (oder mehrere Bücher) zu schreiben ist en vogue.


Dazu nun ein paar Tipps für Autoren aus meiner persönlichen Sicht und über 35-jährigen Erfahrung im Zusammenhang mit einer Buchveröffentlichung.

Tipp Nr. 1: Was schreibe ich?

text federhalter

Schreiben braucht Übung. Sie sollten Ihre schriftstellerische Laufbahn deshalb nicht unbedingt mit einem 700-Seiten-Epos beginnen. Fangen Sie mit Kurzgeschichten an. Eine Geschichte ist relativ schnell geschrieben und bringt ein schnelles Erfolgserlebnis. Und sieben Seiten – selbstkritisch – zu bewerten und zu überarbeiten, ist einfacher als 700.

Tipp Nr. 2: Über welche Themen schreibe ich?

Versuchen Sie nicht, den Nachfolger von „Harry Potter“ zu verfassen. (Die Autorin dieser Bücher-Serie ist über den enormen Erfolg selbst verblüfft und zählt heute zu den reichsten Bewohnern Englands.) Beschreiben Sie Ereignisse und Erlebnisse aus Ihrem Umfeld. Jeder von uns erlebt Situationen, die erzählenswert sind. Und wer Talent hat, kann auch (scheinbar) Banales so in Worte fassen, dass andere Spaß daran haben, es zu lesen. Siegfried Lenz zum Beispiel hat eine Geschichte geschrieben, die mich nachhaltig gefesselt hat. Die Handlung (Plot heißt das in der Fachsprache) in Kurzform: Ein Studenten-Ehepaar beginnt den Tag. Der Mann geht in die Uni, um eine Prüfung zu absolvieren. Die Frau geht in die Stadt, um einzukaufen, weil abends die Prüfung gefeiert werden soll. Doch abends ist der Frau übel, die Feier findet nicht statt. – Diese nicht besonders spektakuläre Handlung ist auf rund 20 Seiten beschrieben und liest sich wie ein spannender Krimi. Eine Formulierung in der Geschichte werde ich wohl nie vergessen: „… Sie schlug ihre Zähne in einen Apfel …“ Aha, dachte ich mir beim Lesen, so kann man also auch beschreiben, wie man einen Apfel isst.

Die absolute Wahrheit spielt keine Rolle

Aber auch wenn Sie biografisch schreiben, halten Sie sich nicht sklavisch an die Realität. Es gibt vieles, das man weglassen kann, weil es langweilig ist, und es gibt manches, das man erfinden sollte, weil es für den Spannungsbogen wichtig ist. Der Leser will unterhalten werden, dabei interessiert ihn nicht, ob die eine oder andere Passage zu hundert Prozent der Wahrheit entspricht.

Tipp Nr. 3: Wie schreibe ich?

Dazu empfehle ich die Lektüre des Buches „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ von James N. Frey. Sie müssen seinen Empfehlungen nicht eins zu eins folgen, aber seine Tipps für Autoren sind sehr hilfreich. Unter anderem gibt er einen Tipp, der für der wichtigste in seinem ganzen Buch ist, und den ich sinngemäß zitiere: „Wenn Sie bei einem Wort, Absatz oder Abschnitt überlegen, es/ihn zu ändern, zu kürzen oder sogar ganz zu streichen, dann sollten Sie das unbedingt machen.“

Grund: Wenn Sie selbst schon über eine Textpassage stolpern, stolpert der Leser erst recht darüber. Denn der ist nicht – wie Sie – in Ihren Text verliebt. Und weil ich Vergleiche liebe, vergleiche ich diesen Tipp mit folgender Situation: Wenn ein Mensch überlegt, seinen Partner/seine Partnerin zu verlassen, dann hat er einen triftigen Grund für diese Überlegung. Erfahrungsgemäß liegt eine Trennung dann nahe. Und bei einer Textpassage, über die der Autor stolpert, ist eben eine Korrektur oder das Löschen angesagt.

Fazit:
Alles, worüber Sie stolpern, sollten Sie entweder ändern oder streichen. Denn wenn Sie überlegen, ob das Wort, der Satt, der Absatz oder das Kapitel geändert oder gestrichen werden sollte, dann haben Sie einen triftigen Grund dafür.

Ich habe in meinen eigenen Büchern schon viele Wörter, Sätze, Absätze oder gar ganze Kapitel gestrichen. Mir blutete zwar das Herz dabei, weil ich sie – in selbstverliebter Manier – so prima fand. Ich habe sie trotzdem gelöscht, weil es für den Lesefluss einfach besser war. Hinterher war ich froh darüber!

Für Änderungen und Korrekturen nehme ich mir sehr viel Zeit, deshalb brauche ich für das Überarbeiten eines Textes mindestens doppelt so viel Zeit wie für das Schreiben. Mindestens! Vermutlich benötige ich dreimal so viel Zeit. Aus diesem Grund ist es mir auch ein Rätsel, wie es möglich ist, sechs oder noch mehr Romane in einem Jahr zu veröffentlichen. Denn es gibt etliche Autoren, die tatsächlich diese Menge an Büchern innerhalb eines Jahres auf den Markt bringen. Meine Meinung: Von Qualität kann da nicht mehr die Rede sein!

Buchempfehlungen zum Thema:
Kreativ schreiben
Autor: Fritz Gesing

Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben
Autor: Roy Peter Clark

Über das Schreiben
Autor: Sol Stein

Das Leben und das Schreiben
Autor: Stephen King

Tipp Nr. 4: Der korrekte Buchsatz

Zum Thema Buchsatz gibt es viel zu sagen, und ich habe auch schon einige Blogartikel dazu geschrieben. (Am besten oben rechts auf die Suchlupe klicken und dann den Begriff „Buchsatz“ eingeben.

Buchsatz

Buchseite im Taschenbuchformat

Eine Buchseite sollte mit eineinhalbfachem Zeilenabstand (WORD) geschrieben sein, ungefähr 30 Zeilen à 60 Anschläge pro Seite haben und im Blocksatz gesetzt sein. Das ist der Standard bei einer Buchseite im Taschenbuchformat. Maß-Vorschriften gibt es hier nicht. Die üblichen Abmessungen variieren von 12 bis 15 Zentimeter in der Breite und 18 bis 21 Zentimeter in der Höhe.

Typografie des Inhalts

Hier gilt wieder: ungefähr 30 Zeilen à 60 Anschlägen. Zeilenabstand eineinhalbfach. Blocksatz.

Hinweis: Bei den in Edition Blaes veröffentlichten Büchern und mit dem Profi-Programm InDesign gesetzten Büchern nehme ich meist 10 Punkt für die Schriftgröße und 14 Punkt für den Zeilenabstand.


Als Schriftart für den Buchblock haben sich Serifenschriften bewährt. Das sind die kleinen Abschlussstriche oben und unten, die das Auge besser durch die Zeile lenken, und der Text dadurch leichter zu lesen ist. Die „Minion“ oder „Garamond“ sind zum Beispiel solche Schriften. Mehr zum Thema habe ich in einem anderen Blogartikel geschrieben.

Achten Sie auf die Silbentrennung und vermeiden Sie große Wortabstände. Manche Programme trennen nämlich sehr sparsam und lassen große Lücken zwischen den einzelnen Wörtern entstehen – was äußerst unschön aussieht. Bei WORD zum Beispiel ist die Voreinstellung bei der Silbentrennung standardmäßig deaktiviert. Ein Unding! Entsprchend sehen viele Word-Buchdateien aus: Sie haben einen viel zu großen Wortabstand.

Aber selbst wenn die Silbentrennung aktiviert ist, muss man manche Worttrennungen manuell vornehmen. Bei Namen zum Beispiel oder bei unschönen Worttrennungen. Ein Kapitel über Silbentrennungen habe ich in einem anderen Blogartikel geschrieben. Und besonderes Augenmerk muss man auf die Hurenkinder legen. Denn die müssen unbedingt eliminiert werden.

Tipp Nr. 5: Titel-/Umschlag-Design

buchumschlag

Ein grundsätzlich zwingendes Rezept für die Gestaltung des Umschlags gibt es nicht, außer dass er aus vier wesentlichen Elementen bestehen sollte.
– Titel des Buches
– Name des Autors
– Name des Verlages
– Art des Inhalts (Roman, Kurzgeschichten, Erzählung etc.)

Für die grafische Gestaltung des Titelbildes gibt es mannigfaltige Möglichkeiten. Ob Sie mit Foto, Illustration oder nur Typografie arbeiten, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Wichtig dabei ist, dass der Titel nicht überfrachtet ist, einen (subtilen) Bezug zum Inhalt hat und die Angaben gut zu lesen sind. Am besten ist, Sie überlassen die Gestaltung einem Fachmann und beschäftigen sich lieber mit dem Buchinhalt!

Auf der Rückseite des Buches sollten Sie eine kurze Inhaltsbeschreibung, ISBN-Nummer (mit Barcode), den Preis des Buches und den Verlagsnamen unterbringen. Schmückende Elemente wie im gezeigten Umschlag sind je nach Buch durchaus angebracht.
Und vergessen Sie den Buchrücken nicht! Autor, Titel und Verlag sollten dort stehen.

Tipp Nr. 6: Wie finde ich einen Verlag?

Selbst einen Verlag zu suchen, ist mühsam bis aussichtslos. 95 % aller eingeschickten Manuskripte werden abgelehnt. Aber es gibt Literaturagenturen. Hat man erstmal eine Agentur für sein Manuskript begeistert, stehen die Chancen, einen Verlag zu finden, ziemlich gut. Aber wie findet man eine seriöse Literaturagentur? Am besten man googelt oder greift zum Branchenbuch. Noch besser ist der Kontakt mit bereits veröffentlichten Autoren.

Fragen Sie beim Gespräch mit der Agentur nach Referenzen. Die sollten eigentlich auf der Homepage einer seriösen Agentur zu finden sein. Und die Referenzen sollten aktuell sein.

Zahlen Sie auf keinen Fall vorab der Agentur ein Honorar. Eine seriöse Agentur arbeitet mit Erfolgshonorar, das heißt, sie bekommt Provision, sobald der Vertrag mit einem Verlag unter Dach und Fach ist. Üblich sind 15 %. Fünf Prozent rauf oder runter sind auch möglich.

Verlangt eine Agentur Geld für Lektorat oder ähnliche Leistungen, lassen Sie die Finger davon. Das Lektorieren des Manuskripts erledigt normalerweise der Verlag (ein Verlag, der es sich leisten kann, die Kosten dafür zu übernehmen. Das heißt, ein Buch zu veröffentlichen, dessen Verkauf mindestens die Produktionskosten einbringt. Mein Verlag zählt (noch) nicht zu dieser Art von Verlagen. Dazu fehlen mir die Bestseller-Einnahmen. Denn nur von den Bestseller-Einnahmen kann ein „normaler“ Verlag überhaupt existieren). Die Agentur ist lediglich dazu da, das Manuskript zu vermitteln und die Autorenhonorare und Vermarktungsrechte auszuhandeln. Taschenbuchrechte bei einem anderne Verlag und Filmrechte spielen dabei eine Rolle.

Bevor Sie Ihr Manuskript an eine Agentur senden, sollten Sie sicher sein, dass sie auch Ihr Genre im Programm hat. Hat sich eine Agentur beispielsweise auf Kinderbücher spezialisiert, wird sie kaum Interesse an einem Fachbuch über Pferdezucht haben.

Tipp Nr. 7: ISBN-Nummer

isbn

Wenn Sie Ihr Buch selbst verlegen, sollten Sie sich eine ISBN-Nummer zulegen, damit das Buch auf den herkömmlichen Wegen im Buchhandel gekauft werden kann. Diese Nummer können Sie bei der ISBN-Agentur kaufen, etliche Druckdienstleister (z. B. BoD) bieten eine ISBN kostenlos an.

Wenn Sie Ihr Buch bei Edition Blaes verlegen, können Sie auch eine ISBN-Nummer kaufen. Kosten: EUR 75,00 + 19 % MwSt.

Mehr Informationen zur ISBN.

Tipp Nr. 8: VLB

Lassen Sie Ihr Buch beim VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) aufnehmen. Dann finden auch die Buchhändler Ihr Buch!

Tipp Nr. 9: Lektorat + Korrektorat

Sie können Ihr Manuskript hundert Mal lesen, und es wird immer noch Fehler haben. Lassen Sie es deshalb von einem Menschen lesen und korrigieren, der mit dem Inhalt nichts zu tun hat, sondern ihn einfach nur aufmerksam auf Fehler hin untersucht. Sie werden sich wundern, was der so alles findet. Am besten ist, Sie lassen es zuerst von einem Profi lektorieren, danach von einem Profi korrigieren.

Zum Thema Lektorat und Korrektorat finden Sie Informationen in diesem Blogartikel.

Ich lektoriere und korrigiere Texte seit über 35 Jahren. Sie können mir Ihr Manuskript also getrost anvertrauen.


Tipp Nr. 10: Public-Relations

So, Ihr Buch ist gedruckt und schön anzusehen. Aber wie erfährt die Öffentlichkeit davon?

Lovelybooks

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Eine Leserunde bei Lovelybooks macht Spaß und generiert Lesermeinungen. Allerdings kostet sie auch Zeit, denn nur das Buch reinzustellen, ist wenig sinnvoll. Wichtig ist, mit den Lesern zu kommunizieren. Deshalb ist es auch wichtig, die Leserunde so lebendig und authentisch wie möglich zu veranstalten. Zeigen Sie den Lesern und potenziellen Teilnehmern der Leserunde, wer Sie sind. Das interessiert die Leute!

Wie eine Leserunde abläuft, ist hier beschrieben.

Amazon und Co.

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Zuerst bringen Sie es bei den Internetbuchhändlern wie „Amazon“ oder „Libri“ unter. Wie man bei Amazon sein Buch anbietet, erfahren Sie in diesem Artikel. Wie das bei Libri geht, erfahren Sie auf deren Website. Dazu brauchen Sie übrigens die oben erwähnte ISBN-Nummer.

Buchbesprechungen bei Zeitungen und Zeitschriften

Und dann sollten Sie Rezensionsexemplare an die für ihr Thema relevanten Zeitschriften- und Zeitungsverlage verschicken. Aber nicht einfach an die Redaktion schicken! Am besten ist, Sie rufen vorher an, sprechen mit dem zuständigen Redakteur und schicken Ihr Buch dann mit einem kleinen Anschreiben an ihn direkt. Mit dieser persönlichen Vorgehensweise ist die Chance einer Rezension erheblich höher, als wenn Sie Ihr Buch einfach an die Redaktion schicken – die Gefahr, dass es dann im Papierkorb landet, ist groß.

Interview

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Bieten Sie regionalen Zeitschriften und Radiosendern ein Interview oder eine Homestory mit Ihnen an. Die machen das erfahrungsgemäß gern.

Pressemeldung

Formulieren Sie eine Pressemeldung und schicken Sie die an die Presseverteiler. Manche Presseverteiler gibt es kostenlos, andere gibt es gegen Geld. Eine Presseagentur können Sie auch beauftragen, aber die kostet viel Geld, und ob das Ergebnis dieses Geld wert ist, kommt immer auf die Agentur an – und auf das Buch. Meine Erfahrung ist: Selbermachen ist besser. Allerdings ist das Formulieren einer professionellen Pressemeldung eine hohe Kunst, und unerfahrenen Autoren rate ich dringend davon ab.

Website/Blog

Jeder Autor braucht eine Website. Und am besten führt er ein Blog, wo er regelmäßig Artikel und Informationen veröffentlicht (Google liebt gut geführte, also aktive Blogs!).

Ein Autor sollte naturgemäß gern schreiben, also auch Blogartikel. Über sein Leben, sein Buch … einfach alles, was Leser interessieren kann.

Natürlich sollten auch Presse-Bewertungen veröffentlicht werden. Sobald eine Rezension/ein Artikel einer Zeitung oder Zeitschrift zu Ihrem Buch vorliegt, sollten Sie die auf Ihrer Website veröffentlichen, am besten unter dem Menüpunkt „Presse“.

Außerdem sollten solche Bewertungen zu Ihrem Buch bei Amazon hinzugefügt werden. Allerdings müssen Sie selbst dafür sorgen.

Ein Bestellformular gehört selbstverständlich auch auf Ihre Website.

Ein unterhaltsames und informatives Blog hat z. B. der Autor Luzius Flunk mit seinem höchst unterhaltsamen Buch „Auf der Pirsch mit Knittelwirsch“.

Aktivitäten im Internet

Tummeln Sie sich im Internet bei Facebook, Twitter, Google etc. Es gibt jede Menge Autoren-Foren und andere Möglichkeiten. Wenn Sie (so wie ich) beispielsweise ein Katzenbuch geschrieben, posten Sie Beiträge auf Foren von Tierseiten. Schauen Sie, wo Sie auf sich aufmerksam machen können. Selbstverständlich muss das dezent sein. Holzhammermethoden sind kontraproduktiv.

Tipp Nr. 11: Lesung

Veranstalten Sie Lesungen. Aber drücken Sie den Leuten nicht nur Ihre Texte aufs Auge, sondern machen Sie ein kleines Ereignis daraus. Lesungen mit Live-Musik z. B. haben sich gut bewährt. Ein kleines Essen dabei kann auch nicht schaden. Das Ganze muss auch nicht kostenlos sein. Ein Obolus für Musiker und Häppchen (oder gar ein Menü) wird gern bezahlt.

Fragen Sie auch Ihren Buchhändler vor Ort, ob er Lesungen veranstaltet. Wenn nicht, schlagen Sie ihm eine vor.

Sprechen lernen

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Bevor Sie in der Öffentlichkeit, in einem Podcast oder Youtube-Video lesen, sollten Sie unbedingt „sprechen“ lernen, was übrigens gar nicht so einfach ist. Kaufen Sie sich „Der kleine Hey – Die Kunst des Sprechens“, leisten Sie sich ein paar Stunden bei einem Sprech-Trainer (Branchenbuch), und vor allem: Üben Sie! Lesen Sie so oft wie möglich – und zwar laut. Das übt einerseits, und andererseits stolpern Sie beim lauten Lesen leichter über verbesserungsbedürftige Textstellen.

Lassen Sie dabei ein Band mitlaufen. Wenn Sie zum ersten Mal hören, wie Sie sprechen, werden Sie sich vermutlich stark überlegen, ob Sie das irgendjemandem zumuten wollen. Aber verlieren Sie nicht den Mut. Auch sprechen lässt sich lernen. Sie müssen ja nicht zum Profi werden, trotzdem sollten die Zuhörer Ihnen gern zuhören. Und das machen sie aber nur dann, wenn Sie nicht nuscheln, sondern langsam und akzentuiert sprechen und nicht einfach nur monoton vom Blatt ablesen.

Apropos Profi: Legen Sie sich Hörbücher zu und achten Sie darauf, wie der Sprecher liest. Wie und wo er Pausen einlegt, Sprechgeschwindigkeit und Tonlagen ändert und so weiter. Sprechen Sie Passagen nach. Am besten, indem Sie das gesprochene Buch kaufen, Sätze und Passagen laut lesen, aufnehmen und dann den von Ihnen gesprochenen Text mit dem des Sprechers vergleichen. Da wird Ihnen an der einen oder anderen Stelle ganz bestimmt ein sehr helles Licht aufgehen.

Sprechen lernen können Sie z. B. auch mit dem Sprecher, Sänger und Trainer Frederik Beyer. Das geht auch per Internet. Setzen Sie sich mit ihm in Verbindung, er ist sehr sympathisch und hat eine tolle Stimme!

Tipp Nr. 12: Schreibwettbewerbe

Im Internet gibt es diverse Portale, wo Schreibwettbewerbe durchgeführt werden. Beteiligen Sie sich daran! Auch falls Sie keine Lorbeeren dabei gewinnen: Es übt. Und Übung ist wichtig – für jeden, der schreibt.

Zum Schluss mein ganz persönlicher Tipp

buchdesign

Lesen Sie Bücher anderer. Achten Sie darauf, was Ihnen gefällt und was Ihnen nicht gefällt. Analysieren Sie beides und versuchen Sie, es bei Ihren eigenen Werken zu berücksichtigen. Was gar nicht so einfach ist, leider.

In diesem Sinn wünsche ich viel Erfolg – und vor allem Spaß. Denn das ist das Wichtigste beim Schreiben überhaupt.


Ich berate und unterstütze Autoren bei sämtlichen Angelegenheiten! In über 35 Jahren mit der Veröffentlichung von Büchern habe ich mir ein umfangreiches Wissen angeeignet, von dem meine Autoren profitieren.

Renate Blaes
Renate Blaes
Artikel: 279

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