Schwieriges Thema: Adjektiv-Deklination

Die Adjektiv-Deklination ist ein schwieriges Thema.

Vor einiger Zeit habe ich ein besonderes Manuskript lektoriert. Besonders auch deshalb, weil es von einer Japanerin verfasst wurde – in Deutsch. Und zwar in einem erstaunlich guten Deutsch. Obwohl die Autorin unsere Sprache wirklich außerordentlich gut beherrscht, gab es für mich trotzdem einiges zu tun, denn ich fand sehr viele Formulierungen, die grammatikalisch nicht korrekt waren.

Wo viel korrigiert wird, entstehen Fehler. Das liegt in der Natur der Sache, und den vielen Fehlern kann man (ich) auch bei mehrmaligem Lesen nicht komplett den Garaus machen. (Betriebsblindheit!)

Deshalb habe ich der Autorin empfohlen, eine Freundin zu bitten, Korrektur zu lesen.

Das geschah, und vor wenigen Tagen bekam ich das korrigierte Manuskript. Die Korrekturleserin war erfreulich akribisch (ich musste diesbezüglich schon etliche unangenehme Erfahrungen machen) und hat wirklich sehr aufmerksam gelesen. Unter anderem stolperte sie über folgenden Satz:

Sie enthält viele für den Knorpelaufbau notwendige Spurenelemente, sodass Hirse gerade bei Knochenbeschwerden wie Arthrose besonders empfohlen wird.

Die Korrekturleserin meinte, es müsse “notwendigen” heißen. Da hat sie sich ein bisschen vertan, denn diese Deklination ist in diesem Fall nicht korrekt, was am unbestimmten Artikel »viele« liegt.

adjektiv-deklination

Weil die Adjektiv-Deklination mit zu den schwierigsten Grammatikregeln gehört, habe ich eine kleine Übersicht erstellt – mit bestimmten und unbestimmten Artikeln.

adjektiv deklination

Die Adjektivendung hängt von folgenden Punkten ab:

  • Ist das Substantiv maskulin, feminin oder neutral?
  • Steht das Substantiv im Singular oder im Plural?
  • Haben wir einen Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ?
  • Welcher Artikel steht vor dem Substantiv: bestimmter Artikel, unbestimmter Artikel oder gar kein Artikel?

Alles klar? Nein?

Kein Grund, trübsinnig zu werden! Bis auf die Germanistik-Freaks weiß mit dieser Aussage vermutlich kaum einer (wirklich) was anzufangen. Das liegt daran, dass die Adjektiv-Deklination eben so schwierig und keinesfalls als logisch zu bezeichnen ist. Zumindest kann ich keinen logischen Zusammenhang erkennen, also einen, den man sich als Eselsbrücke merken könnte.

Also machen wir’s doch einfach mit Gefühl …

Ein Kommentar

  1. Ich weiß nicht, diesen Teil des Deutschunterricht (Deutschunterrichtes?) muss ich irgendwie in der Schule verpasst haben. Ich hab keine Ahnung, was sich hinter den “Hieroglyphen” Dativ, Genitiv, Nominativ, usw. versteckt. Ich habe auch beim Sprechen gar nicht die Zeit, darüber nachzudenken, wie ich die Regeln dann anwenden müsste. Als rede ich, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und ich glaube, meistens liege ich da auch richtig 😉

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