Eigentlich logisch: Ein Bindestrich ist kein Gedankenstrich, sondern würde er ja nicht Bindestrich heißen.
Trotzdem setzen viele in ihren Texten statt des Gedankenstrichs einen Bindestrich.
Wie der Name vermuten lässt, dient ein Bindestrich der Verbindung von Wörtern oder Wortteilen.
»Mutter-Tochter-Beziehung«
Hier wird ein Bindestrich benötigt. Den tippt man auf der Tastatur ganz normal. Er wird ohne Leerzeichen davor und danach gesetzt.
Ein Gedankenstrich dagegen wird mit zusätzlich gedrückter Alttaste erzeugt und ist länger als ein Bindestrich. Vor und nach dem Gedankenstrich steht ein Leerzeichen.
»Du wirst sie finden – und zwar an der nächsten Ecke.«
Das Gleiche gilt für eingeschobene Wörter/Sätze:
»Diese Skulptur – sie ist das erste Werk des Künstlers – wird von der Kritik hochgelobt.«
Ausrufe- oder Fragezeichen werden bei eingeschobenen Wörtern/Satzteilen direkt an den Text gesetzt.
Er verlor – leider! – seinen Schlüssel.
»Unsere Verabredung für morgen – du erinnerst dich? – muss ich leider verschieben.«
Wird ein Einschub in einen Satz mit einem Komma gesetzt, bleibt das Komma erhalten, und zwar nach dem Einschub – und ohne Leerzeichen.
Wenn der Wetterbericht Regen ankündigt – wie für morgen –, dann sollte man den Regenschirm nicht vergessen.
Der Gedankenstrich hat keine eigene Taste auf der Tastatur. Man kann ihn aber wie folgt setzen:
WORD: [Strg] + [-], Minuszeichen im Ziffernblock
macOS: [Alt] + [-], normaler Bindestrich
PS: Erstaunlich finde ich, dass viele Redaktionen den Unterschied offensichtlich auch nicht kennen. Hier ein Screenshot einer Subheadline bei ntv:
Auch bei »Presseportal« scheint der Gedankenstrich unbekannt zu sein. Also bei einem Onlineportal, dessen Profession das Schreiben ist. Da kann ich mich nur wundern …