Die Inkonsequenz des DUDEN ist immer wieder erstaunlich. So hat in einem von mir lektorierten Text das Korrekturprogramm (Dudenkorrektor) einen Fehler angezeigt:
Der Autor hat abhanden gekommen geschrieben, und ich habe diesen Begriff als nicht fehlerhaft gesehen, weil ich keinen zwingenden Grund für das Zusammenschreiben dieser beiden Wörter sehe. Der DUDEN allerdings ist diesbezüglich anderer Meinung: „abhandenkommen“ muss es heißen, also zusammengeschrieben werden. So weit, so gut …
In diesem Zusammenhang bin ich auf den synonymen Begriff „verloren gehen“ gestoßen, und der wird getrennt geschrieben.
Allerdings erlaubt der Duden bei verloren gehen auch das Zusammenschreiben!
Eine Regel, die zwei Möglichkeiten zulässt, ist keine Regel! Man stelle sich das mal bei Straßenverkehrsregeln vor … auweia!
Noch schlimmer: flöten gehen. Also etwas verlieren. Diesen Begriff schreibt man lt. Duden getrennt. Was für ein Unsinn!
Denn: Wenn ich flöten gehe, gehe ich z. B. zum Flötenunterricht oder als Flötenspielerin zu einem Konzert.
Da flötengehen aber nichts mit dem Spielen eines Musikinstruments zu tun hat, sollte sich die DUDEN-Redaktion unbedingt ein paar Gedanken über diese unsinnige bzw. falsche Regel machen. Und sie dann korrigieren.
Wie auch immer … ich werde flötengehen zusammenschreiben. Denn zusammenschreiben schreibt man auch zusammen – aus dem gleichen Grund: Wenn ich etwas zusammenschreibe, ist das etwas völlig anderes, als wenn ich zusammen mit jemandem etwas schreibe. Ein Buch z. B., das zwei Autoren gemeinsam schreiben.
Alles in allem sind viele Rechtschreibregeln unsinnig und ärgerlich zugleich. Denn sie sind oft nicht logisch und konsequent erst recht nicht.
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Das macht der Duden nur, damit Lektoren nicht die Arbeit ausgeht 🙂
Deutsche Sprache, schwere Sprache. Da kann man wirklich ab und zu verzweifeln. Aber die Lektoren werden meine Unzulänglichkeit sicher korrigieren, falls ich das mal wirklich brauchen sollte. 🙂
Das werden sie, lieber Axel …